Von der Bankerin zur DJane
In wenigen Tagen erscheint die 3. Ausgabe unserer Müsli-Zeitung. Darin könnt Ihr unter anderem Annie Os Geschichte nachlesen. Wer viel in Berlins Clubszene unterwegs ist, hat vielleicht schon ausgelassen zu ihrer Musik getanzt und sicher nicht vermutet, dass sie vor ein paar Jahren etwas komplett anderes gemacht hat. Nicht mal Annie ahnte damals, dass Musik ihre große Leidenschaft wird. Ursprünglich wollte sie Investmentbankerin werden und die Voraussetzungen dafür standen ziemlich gut. Doch dann kam alles anders …
„Ich glaube ganz stark an eine Art innere Stimme, eine Art Bauchgefühl. Vielleicht ist es auch das, was uns unseren Lebensweg zeigt, wenn wir drauf hören.”
Annie O, mymuesli-Kundin seit 2016
Was Anne-Kathrin Oelmann (33) aka Annie O einmal beruflich machen wollte, wusste sie schon ziemlich früh: studieren, am liebsten BWL. “Mit 16 Jahren, stand das für mich fest. Mir liegt der Umgang mit Zahlen und ich mag es, Dinge zu analysieren. Mein Weg nach dem Abi war klar. Ich hab mit dem Studium an einer angesehenen Privat-Uni begonnen und es zielstrebig durchgezogen. Mit 22 Jahren war ich dann tatsächlich als Analystin bei Merill Lynch, eine der renommiertesten Investmentbanken Londons, angestellt. Wenn ich an das Einstiegsgehalt zurückdenke, klingeln mir immer noch die Ohren. Das waren umgerechnet 100.000 Euro.”
Heute, gut 10 Jahre später, lebt Anne-Kathrin nicht mehr in London, sondern in Berlin. Statt in einer Bank, arbeitet sie hauptberuflich als DJane Annie O. Zwischen ihren Leben damals und heute liegen Welten, könnte man sagen. “Anfangs fühlte sich mein Leben in London unglaublich an. Ich verdiente gut, lebte in einer 10er WG. Tagsüber arbeitete ich bis zu 12 Stunden in der Bank, abends war ich viel mit Freunden unterwegs. Drei, vier Monate später war mein Job dann Alltag. Jeder Tag lief gleich ab, für Privates oder Freizeit blieb so gut wie keine Zeit. So hatte ich mir mein Leben auf keinen Fall vorgestellt. Ich kündigte für ein Praktikum. Es war unbezahlt. Aber mir war es wichtiger, raus zu sein und was Kreatives machen zu können.”
Ein Tag ohne Musik? Niemals. Hier findet Ihr Annies Playlist mit Songs, die den Kopf frei machen
“Ich glaube ganz stark an eine Art innere Stimme, eine Art Bauchgefühl. Und genau dieses Gefühl hat mir auch gesagt, bei der Bank aufzuhören.Vielleicht ist es das, was uns unseren Lebensweg zeigt, wenn wir drauf hören. Das mit dem Auflegen hat sich einfach so ergeben. Ich habs wirklich nie bereut! Auch in Zeiten, wo es mir finanziell schlecht ging. Nie wieder hätt ich einen Anzug angezogen und wär in die Bank zurückgegangen. Stattdessen hab ich mir etwas Kreatives überlegt, wie ich Geld verdiene und meine Welt war wieder in Ordnung.”
Von 0 auf 100 für die Karriere? Lieber nicht. Man kann die Dinge auch auf sich zukommen lassen
“Ich genieße das Leben gerade so, wie es ist. Ich liebe es, wo ich auftrete. Ich mag die Struktur meines Lebens, ich mag meine Freiheit! Ich wäre schon glücklich, wenn es so bleiben würde. Klar, im Sinne des Leistungsdenken, so wie ich es in die Wiege gelegt bekommen habe, oder wie es auch beim Banking ist, soll es immer höher, schneller und weiter gehen im Leben. Aber ich verfolge nicht die Maximierung meiner Leistung, sondern wenn es kommt, dann von ganz alleine.”
Lass Dir Annies Geschichte persönlich erzählen – in unserem Video. Und natürlich hat sie auch ein Lieblingsmüsli. Hier kannst Du es nachbestellen.